„Wir alle haben sowohl Licht als auch Dunkelheit in uns. Wichtig ist, welchen Teil wir für unser Handeln wählen.“

Harry Potter / Der Orden des Phönix

„Wir alle haben sowohl Licht als auch Dunkelheit in uns. Wichtig ist, welchen Teil wir für unser Handeln wählen.“

Harry Potter / Der Orden des Phönix

Symbolik der 5 – Das Individuum und das Bewusstsein

Während die 4 allgemein als die Zahl unserer existenten Welt verstanden wird (siehe Symbolik der 4), steht die Zahl 5 in der Philosophie der Zahlen für das, was sich aus dieser herausentwickelt. Sehr häufig wird sie deshalb auch als Zahl des Menschen verstanden. Der Mensch, der sich als Subjekt aus der stabilen Ordnung der 4 (Materie, Natur) herauslöst. Das Subjekt tritt in Gegenüber zur Welt, aus der er stammt. Auf diese Weise entstehen neue, die Symbolik der 5 kennzeichnende, Eigenschaften: Das Subjekt kann seine Umgebung wahrnehmen und auch auf sie einwirken. Mit der Zahl 5 entsteht Bewusstsein. Es ist die Wahrnehmung des Subjekts darüber, dass es ein „ich“ gibt. Eine Trennung zwischen Umwelt und Individuum, zwischen Objekt und Subjekt. Letzteres ist nicht mehr nur ein unbewusster Teil der Natur, sondern ein Subjekt, das sich selbst erkennt – nicht mehr nur Teil der Natur, sondern Beobachter, Frager, Deuter.

Der Mensch und das Prinzip der Schau Symbol für die 5

Die Zahl 5 symbolisiert auch das Schicksal des Menschen, ein von der Vollkommenheit der Natur Getrennter zu sein. Sie ist unter den Universalprinzipien, das, welches für den Menschen steht. In Mythen und Märchen ist es die Aufgabe des Helden, mit diesem Makel der Unvollständigkeit, dem Dilemma umgehen zu müssen. Er muss lernen, seine Andersartigkeit als Besonderheit zu verstehen und im Sinne der Welt einzusetzen. Dann wird er vom hilflosen Subjekt, das aus der Welt gefallen zu sein scheint, zum bewussten Individuum (= „Ungeteilter“), das seine Welt gestalten kann (siehe Zahlen in Märchen). Die 5 steht damit auch für Erleuchtung.

Das geometrische Symbol der Zahl 5 ist das Pentagramm (Fünfeck). Als Symbol für den Weg des Menschen und seine Erleuchtung kommt es in zahlreichen Bereichen vor, in denen das Menschsein beschrieben wird: von Märchen und Mythen über die Freimaurerei bis hin zu zahlreichen Nationalflaggen. Das Pentagramm ist gleichzeitig der geometrische Körper, in dem eine der bekanntesten Proportionen der Welt vorkommt: der goldene Schnitt. Die ihn beschreibenden Zahl Phi findet sich in fast allen Wachstumsstrukturen von wahrnehmenden Lebewesen. Mehr dazu im Beitrag Naturphilosophie, in welchem die Zahlen in der Natur beleuchtet werden.

Synonyme für das Prinzip der Zahl 5 sind:

Erleuchtung, Bewusstsein, Wahrnehmung.
Symbole, die häufig damit in Verbindung stehen sind: Mensch, Auge (Erleuchtung), Pentagramm (Fünfeck, Drudenfuß), der goldene Schnitt

Frage:

Hämoglobin und Chlorophyll sind Moleküle, die wie kaum andere elementar für Leben sind. Wusstest du, dass beide einen ähnlichen Aufbau haben, dem eine Fünfgliederung zugrunde liegt?

Zitate zur Symbolik der 5:

„Fünf ist des Menschen Seele. Wie der Mensch aus Gutem und Bösem gemischt, so ist die Fünfe die erste Zahl aus Grad‘ und Ungerade.“
(Friedrich Schiller, in Piccolomini)
„Für C. G. Jung ist die Fünf die Zahl des natürlichen Menschen,…“
(Franz Carl Endres, Annemarie Schimmel)
„Fünf Dinge bringen Fünfe nicht hervor, …“
(Johann Wolfgang von Goethe, Gedicht „Fünf Dinge“)
„Mit der 5 entwickelt sich die Wahrnehmung und Bewusstwerdung über das Materielle – die Schau auf die Natur und unsere Welt im Ganzen.“
(Ruben Stelzner)

Hier zur Symbolik der anderen Zahlen -> Prinzip der Zahlen.

 

Bildnachweise: iStock.com/LagartoFilm (Zahlen auf grünem Hintergrund), iStock.com/Naveed Anjum – bearbeitet durch Ulf Jenninger Grafikdesign, Leipzig (Kopf Profil)